Wird Parkinson heilbar? Forscher beseitigen Ablagerungen im Experiment

Die Eiweißanhäufung im Gehirn konnte durch das Transportprotein LIMP-2 beseitigt werden

Von Cornelia Scherpe
16. Oktober 2014

Morbus Parkinson ist bisher nicht heilbar und kann lediglich durch Medikamente in Schach gehalten werden. Schon länger forschen Wissenschaftler jedoch nach einer Heilmethode und haben nun mit einem Eiweiß experimentiert. Dabei handelt es sich um ein Transporteiweiß im Gehirn, das den Namen "LIMP-2" bekommen hat. Durch eine vermehrte Bildung dieses Proteins könnte Parkinson eventuell heilbar werden, denn es transportiert die schädlichen Ablagerungen ab.

Eiweißanhäufung als Ursache von Morbus Parkinson

Bei Morbus Parkinson kommt es wie auch bei Alzheimer zu einer Anhäufung von fehlerhaft gefalteten Eiweißen im Hirn. Bei Alzheimer sind es die sogenannten "Amyloide" und bei Morbus Parkinson das Protein "alpha-Synuclein".

Durch die Ablagerungen sterben dann mehr und mehr Nervenzellen ab, was die Krankheiten nach und nach verschlimmert. Das Ziel muss es daher sein, die Ablagerungen zu beseitigen, oder im besten Fall direkt zu verhindern.

Transportprotein LIMP-2 bringt positive Ergebnisse

Im Experiment mit Mäusen versuchten Forscher nun, die verklumpten Eiweiße bei Parkinson zu bekämpfen und waren erstmals erfolgreich. Sie verhinderten das Zusammenlagern von alpha-Synuclein, indem die Tiere das Transportprotein LIMP-2 bekamen. Dies förderte im Gehirn der Tiere den Abbau der Ablagerungen.

Wie genau dieser Prozess funktioniert, ist bisher noch nicht lückenlos nachvollziehbar. Die Forscher sind jedoch zuversichtlich, dass man nun auf dem richtigen Weg ist, um Parkinson heilbar zu machen. Ein Wirkstoff, der gezielt die Ablagerungen beseitigt, würde die Krankheit dann nicht nur ausbremsen, sondern Schritt für Schritt bessern.

Bis dahin ist es jedoch noch ein langer Weg. Zuerst wollen die Forscher den Abbau von alpha-Synuclein noch effizienter machen und dabei herausfinden, auf welche Weise genau das Transportprotein arbeitet.