Cybermobbing ist kein Kinderspiel

Von Ingo Krüger
25. Mai 2012

Eine aktuelle Studie zeigt, dass 30 Prozent aller Jugendlichen Mobbing im Internet, das sogenannte Cybermobbing, als eine große Gefahr ansehen. Jeder Dritte wurde selbst bereits Opfer von Beleidigungen und Schikanen im WorldWideWeb. Wer einem Mobbing zum Opfer fällt, läuft auch Gefahr, sich im richtigen Leben Übergriffen ausgesetzt zu sehen.

Wissenschaftler der Uni Bremen haben herausgefunden, dass zwischen Cybermobbing und Cybergrooming (sexueller Belästigung im Netz) ein Zusammenhang besteht. So sind Kinder, die regelmäßig im Internet gemobbt werden, viermal mehr gefährdet, im Netz von Erwachsenen sexuell belästigt zu werden.

Experten gehen davon aus, dass sich gemobbte Kinder einsamer fühlen als andere. Sie seien zudem unbeliebter und hätten nicht so viele Freunde. Von gemeinsamen Aktivitäten unter Gleichaltrigen seien sie häufig ausgeschlossen. Daher, so die Meinung vieler Fachleute, seien diese Heranwachsenden besonders auf der Suche nach Zuneigung und Anerkennung. Damit seien sie wesentlich anfälliger für Annäherungsversuche von Erwachsenen.

Sollte ein Kind im Internet Opfer von Beleidigungen werden, dann sollten Eltern unverzüglich reagieren. Die Polizeiliche Kriminalprävention empfiehlt, Lehrer und die Eltern des Täters einzuschalten. Außerdem sollten sie von dem Betreiber der Seite verlangen, die Beiträge zu löschen. Vorher sollte man aber Screenshots erstellen und alle Beweise sichern. In schwerwiegenden Fällen sollte man sich an die Polizei wenden und Anzeige erstatten.

Zwar ist Cybermobbing selbst kein Straftatbestand, Beleidigung, Bedrohung und die Verbreitung von fremdem Bildmaterial aber schon. Viele Täter wähnen sich in der Anonymität im Netz sicher und ihnen ist häufig nicht bewusst, dass ihr Verhalten nicht nur verletzend, sondeDrn strafbar ist. ie Polizei weist ausdrücklich darauf hin, dass Betroffene auf keinen Fall Selbstjustiz ausüben dürften.