Dänische Forscher arbeiten an Impfstoff gegen Hepatitis-C und HIV

Neuer Impfstoff gegen Hepatitis C setzt an einem Gen des Virus an, statt an seiner Oberfläche

Von Frank Hertel
28. Februar 2011

Etwa drei Prozent der Weltbevölkerung sind mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert. Oft führt die Infektion zu einer chronischen Leberentzündung und im Anschluss zu Leberzirrhose oder Leberkrebs. Bisher ist es unmöglich, diesen Virus mit einer Impfung zu bekämpfen, weil er seine Proteinoberfläche in kürzester Zeit vollkommen verändern kann und Impfungen bisher immer an der Oberfläche eines Virus ansetzten.

Wirkung der bisherigen Impfung

Bei einer Impfung wird bis jetzt immer ein abgeschwächter Virus dem Körper zugeführt. Die Antikörper können ihn bekämpfen und merken sich für alle Zeit wie dieser Virus an der Oberfläche aussieht.

Wenn sich die Oberfläche aber immer ändert, wie es beim Hepatitis-C- oder beim HI-Virus der Fall ist, können die Antikörper nicht in Aktion treten, weil sie das Virus nicht erkennen. Jetzt ist es aber dänischen Forschern gelungen, bei Mäusen den Hepatitis-C-Virus durch eine Impfung trotzdem zu bekämpfen.

Neuer Impfstoff ahmt ein Gen des Virus nach

Die Wissenschaftler haben eine Impfstoff entwickelt, der nicht die Oberfläche des Virus nachahmt, sondern eines seiner kaum veränderlichen Gene. An dieses Gen haben die Forscher noch ein Hepatitis-C-Molekül gekoppelt und damit Mäuse gespritzt. Bei den Mäusen waren daraufhin die zytotoxischen T-Zellen alarmiert.

Daran zeige sich, dass eine Impfung gegen Hepatitis-C mit diesem neuen Impfstoff möglich sei, sagte Jan Pravsgaard Christensen von der Universität Kopenhagen dem "Journal of Immunology". Christensen glaubt, dass auf diese Weise auch bald eine Impfung gegen HIV möglich sein könnte.