Dank journalistischer Recherchen hat die Polizei einen neuen Verdächtigen im Fall von Peggy Knobloch

Von Melanie Ruch
4. September 2013

Im Mai 2001 verschwand die damals neunjährige Peggy Knobloch aus Lichtenberg nach der Schule spurlos. Ein Ermittlungsmarathon begann und schließlich wurde 2004 ein geistig behinderter Mann aus Lichtenberg, der bereits früher wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt wurde, festgenommen. Er gestand die Tat nach stundenlangem Verhör, widerrief seine Aussage später jedoch.

Obwohl Peggys Leiche nie gefunden wurde und der Mann ein Alibi hatte, wurde er wegen Mordes verurteilt und sitzt seitdem in der Pyschiatrie in Bayreuth, doch nun sind neue Erkenntnisse im Fall der verschwundenen Peggy Knobloch aufgetaucht, die den Verurteilten entlasten könnten.

Während der Recherchen für ihr Buch "Der Fall Peggy" sind zwei Journalisten auf einen anderen Tatverdächtigen gestoßen. Demnach soll sich Peggy einige Monate vor ihrem Verschwinden sehr stark verändert haben. Sie soll sich immer mehr zurückgezogen, sich aufreizend gekleidet und später auch Angst gehabt haben das Haus zu verlassen.

In dieser Zeit soll Peggys Familie regelmäßig Besuch von einem Freund aus Halle bekommen haben. Aussagen von Nachbarn zufolge, soll sich dieser Freund offenbar sehr für Peggy interessiert haben. Dieser Mann ist der Polizei auch schon bekannt, unter anderem, weil er seine eigene Tochter missbraucht und Kinderpornos auf seinem Computer hat.

Der Mann war zum Zeitpunkt von Peggys Verschwinden 17 Jahre alt und wurde damals im Rahmen der Ermittlungen auch befragt, doch er hatte ein Alibi, welches sich nun jedoch als falsch herausgestellt hat. Die Ermittlungen wurden daraufhin wieder aufgenommen.