Darmbakterien haben großen Einfluss auf die Ernährungsgewohnheiten

Von Jutta Baur
30. April 2012

Das haben französische Wissenschaftler herausgefunden. Damit würden sie die alte These von den "guten Futterverwertern" stützen. Bei Mäuseexperimenten haben sie festgestellt, dass fettleibige Tiere eine andere Darmflora aufweisen, als jene, die schlank sind. Die Darmbakterien der dicken Mäuse konnten die Nahrung besonders gut verstoffwechseln. Sie speicherten mehr Fett. Darüber hinaus scheint es so, als könnten die Mikroben im Darm auch die Menge der Nahrungszufuhr beeinflussen. Die dicken Nager mit ihrer speziellen Flora wurden zu Vielfressern.

Frank Duca vom Institut Scientifique de Recherche Agronomique hatte schlanke Mäuse mit Darmbakterien von übergewichtigen Tieren gegeben. Diese nahmen innerhalb der nächsten Wochen deutlich zu. Möglicherweise nimmt die Darmflora direkten Einfluss auf das Sättigungsgefühl.

Sind die Resultate irgendwann auf den Menschen übertragbar, ergeben sich daraus völlig neue Ansätze, um Fettleibigkeit abzubauen. Vielleicht wird eines Tages neben der Reduktion der Kalorienzufuhr und vermehrtem Sport auch die Übertragung von bestimmten Darmbakterien zur dauerhaften Abnahme dazu gehören.