Darmkrebs kommt nicht nur im Alter - es gibt auch die erbliche Form - das Lynch-Syndrom

Von Cornelia Scherpe
26. März 2013

Inzwischen sind viele Menschen für das Thema Darmkrebs sensibilisiert. Ab 55 Jahren sollte jeder Mensch regelmäßig zur Vorsorge gehen, damit er sicher sein kann, dass bei vorhandenem Krebs eine frühe Diagnose erfolgt und die Heilungschancen entsprechend gut sind. Doch vielen ist nicht klar, dass Darmkrebs keinesfalls nur eine Krankheit des Alters sein muss. Auch wenn die Richtlinien für das Screening nahe legen, dass man vorher kaum betroffen sein kann, ist das so nicht richtig.

Wer bekannte Fälle von Darmkrebs in der Familie hat, sollte auf keinen Fall warten, bis er 55 Jahre alt ist. Diese Tumorart kann sehr wohl vererbt werden, daher sollten Menschen mit einer Vorbelastung schon früher regelmäßig kontrolliert werden. Allgemein sagt man, dass das Screening hier mit 25 beginnen sollte, also ganze 30 Jahre früher.

Bei der erblichen Variante des Darmkrebs spricht man auch vom Lynch-Syndrom. Der Tumor entsteht, da ein fehlerhaftes Gen vorliegt und dieser Gendefekt kann problemlos an Kinder weitergegeben werden. Wer Träger des Gens ist, hat deswegen aber noch lange nicht automatisch auch Darmkrebs. Die Chance, im Laufe des Lebens betroffen zu sein, steigt aber auf immerhin 80 Prozent.

Daher ist eine regelmäßige Darmspiegelung ab Mitte 20 so wichtig. Bei der Krebsversion, die durch falsche Lebensführung und Alter entsteht, vergehen im Schnitt zehn Jahre, bis der Krebs wirklich aggressiv wird. Beim Lynch-Syndrom ist das anders: hier kann schon innerhalb eines Jahres der Tumor derart bösartig sein, dass er zum Tode führt. Ein enges Untersuchungsintervall rettet daher Leben.