Darmspiegelung als Krebsvorsorge - sollten Diabetiker öfter gehen?

Von Cornelia Scherpe
8. Juni 2012

Eine Darmspiegelung kann Darmkrebs oft in seinem Frühstadium erkennen und so kann der Krebs entsprechend gut behandelt werden. Daher übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen eine Koloskopie für alle Mitglieder ab 55 Jahren. Wer einmal eine Darmspiegelung gemacht hat, darf fortan aller zehn Jahre zu einer neuen Vorsorgeuntersuchung gehen. Eine Studie aus den USA legt nun jedoch nahe, dass Menschen mit Diabetes eine deutlich intensivere Vorsorge brauchen. Durch ihre Zuckerkrankheit entwickeln sich scheinbar schneller Darmkrebs und damit auch dieser rechtzeitig erkannt wird, sollte früher Vorsorge betrieben werden.

Betrachtet wurden die Daten von 3.749 Menschen, die zwischen 2005 und 2011 an einer Vorsorge gegen Darmkrebs teilgenommen hatten. 125 von ihnen litten an Diabetes. Nun verglich man die Untersuchungsergebnisse der Diabetiker mit den Daten von Nicht-Diabetikern. Einmal nahm man dafür Menschen, die im gleichen Alter wie der Zuckerkranke waren (zwischen 40 und 49 Jahren) und einmal die Daten eines gesunden, jedoch älteren Probanden (jeweils 50 bis 59 Jahre). Dabei zeigte sich, dass die Diabetiker trotz des jungen Alters schon sehr häufig die Krebsvorstufen in sich trugen.

Im Vergleich zur gleichaltrigen Gruppe war das Ergebnis erschreckend. Nur 14,4 Prozent der Menschen ohne Diabetes aber direkt 30,4 Prozent der Diabetiker zeigten Anzeichen für Darmkrebs. Verglich man die Daten mit den älteren Gesunden, so zeigte sich mit 32 Prozent ein vergleichbares Risiko. Statistisch gesehen besitzen Diabetiker also trotz eines niedrigen Alters bereits das gleiche Risiko für Darmkrebs wie die Menschen zwischen 50 und 59 Jahren. Dieses Ergebnis veranlasst Experten dazu, das Alter für kostenlose Darmspiegelungen zu überdenken.