Darmspiegelung in welchem Jahresabstand? Das 10-Jahres-Intervall ist nicht immer sinnvoll

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
27. März 2013

Gesetzlich Krankenversicherte haben ab dem 56. Lebensjahr seit dem Jahr 2002 einen Anspruch auf insgesamt zwei Vorsorgeuntersuchungen durch eine Darmspiegelung (Koloskopie) innerhalb von zehn Jahren. Eine Darmspiegelung (Koloskopie) dient zur Vorsorgeuntersuchung gegen Darmkrebs.

Aber wie eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg zeigt, ist ein solches starres Zeitintervall nicht für jeden Patienten optimal. So wäre es durchaus sinnvoll bei den Patienten, bei denen keine Polypen bei der ersten Darmspiegelung entdeckt und entfernt wurden, bis zur nächsten Untersuchung auch länger, bis zu 20 Jahre, zu warten, wenn diese Patienten auch keine Risikofaktoren aufweisen.

Zu den Risikofaktoren zählen das Geschlecht, Männer sind stärker als Frauen von Darmkrebs betroffen, das Rauchen sowie auch familiäre Vorerkrankungen. Andererseits sollten die Patienten, bei denen ein Polyp entdeckt und abgetragen wurde, eventuell nach drei oder spätestens nach fünf Jahren wieder zur Kontrolluntersuchung gehen.

Bei ihrer Studie hatten die Wissenschaftler Daten von 1.945 Patienten ausgewertet, die an Darmkrebs erkrankt waren, und im Zeitraum zwischen 2003 und 2007 in den teilnehmenden Kliniken behandelt wurden. Im Endergebnis waren bei der ersten Untersuchung bei 165 späteren Krebspatienten keine Polypen entdeckt worden. Aber besonders bei den Rauchern besteht trotzdem ein erhöhtes Risiko innerhalb der nächsten vier Jahre an Darmkrebs zu erkranken. So könnte also bei Nichtrauchern die nächste Darmspiegelung wesentlich später erfolgen, aber bei Rauchern sollte sie früher sein.

Auch sollten die gesetzlichen Krankenkassen, besonders bei Männern, schon früher, also ab dem 50. Lebensjahr, die Vorsorgeuntersuchung durch eine Koloskopie anbieten.