Das Essen von Erdbeeren könnte das Risiko auf Morbus Alzheimer senken

Fisetin hält das Gehirn jung - Möglicher Schutz vor Alzheimer

Von Cornelia Scherpe
15. August 2017

Viele Menschen kaufen sich Erdbeeren nicht nur zur Dekoration einer Torte, sondern gönnen sich mit einer Erdbeerschale einen süßen Snack zwischendurch. Wer regelmäßig auf diese Früchte zurückgreift, könnte damit sein individuelles Risiko auf Morbus Alzheimer reduzieren. Zumindest kommt ein Versuch mit Labormäusen zu diesem Ergebnis.

Da Morbus Alzheimer unter anderem auf eine verfrühte Zellalterung im Gehirn zurückgeführt wird, arbeiteten die Forscher mit Mäusen, die aufgrund eines Gendefekts schneller als Artgenossen alterten. Man unterteilte sie in zwei Gruppen und fütterte die Kontrollgruppe mit einer gesunden aber durchschnittlichen Futtermischung. Die zweite Gruppe erhielt ab dem dritten Lebensmonat Futter, dem Fisetin beigemischt war. Fisetin ist ein Flavonoid, das unter anderem in Erdbeeren vorkommt.

Steigerung der geistigen Fitness durch Fisetin

Die zwei Gruppen wurden bis zu ihrem zehnten Lebensmonat entsprechend der Gruppenzugehörigkeit gefüttert. Der zehnte Monat wurde als Zeitraum gewählt, da ältere Studien zu diesem Gendefekt gezeigt haben, dass betroffene Tiere mit zehn Lebensmonaten häufig Alzheimersymptome zeigten.

Kognitive Tests mit den Tieren kontrollierten regelmäßig, wie es um ihre geistige Fitness stand. Darüber hinaus wurde über das Blutserum regelmäßig kontrolliert, ob Stresshormone oder Entzündungsmarker vorhanden sind.

Tatsächlich senkte das Fisetin das Risiko auf Alzheimer deutlich. Die Mäuse waren in Tests immer fitter als die Kontrollgruppe mit normalem Futter. Die behandelten Tiere zeigten die geistige Fitness von Mäusen im dritten Lebensmonat.

Das Gehirn war also sprichwörtlich jung geblieben. Die Kontrollgruppe ohne Fisetin zeigte wie erwartet mit zehn Lebensmonaten die geistige Fitness einer zweijährigen (und damit sehr alten) Maus. Die Forscher fanden bei den Tieren ohne Fisetin-Therapie zudem Entzündungsreaktion im Gehirn.

Das Fazit der Forscher: Fisetin könnte ein großes Potenzial für die Therapie von Morbus Alzheimer besitzen. Ob die Ergebnisse aber auf den Menschen übertragen werden können, müssen klinische Studien erst noch zeigen.