Das gern verschriebene Antibiotikum Azithromycin kann dem Herzen schaden

Von Cornelia Scherpe
24. Mai 2012

Azithromycin gehört zu den Antibiotika und wird von Ärzten sehr gern verschrieben. Das Mittel wirkt in der Regel gut und benötigt dafür nur eine recht kurze Zeit. Daher kann die Behandlungsdauer auf ein Minimum reduziert werden, was den Körper schonen sollte. Doch nun wurde eine Studie veröffentlicht, die kein gutes Licht auf Azithromycin wirft. Forscher fanden durch die Auswertung von Patientendaten heraus, dass das Antibiotikum offenbar zu einer Gefahr für das Herz werden kann.

Analysiert wurden insgesamt 540.000 Daten. Vom diesen Patienten hatten 350.000 das Azithromycin als Medikament gegen eine Infektion verschrieben bekommen. Die Daten stammten aus den Jahren 1992 bis 2006 und gaben Aufschluss über den weiteren Gesundheitsverlauf der Patienten. Nun musste man feststellen, dass das Risiko für einen verfrühten Tod durch Azithromycin messbar anstieg. Im Vergleich zu den Patienten, die nicht unter der Einnahme gestanden hatten, war es zu 85 Prozent häufiger zum Herztod gekommen.

Doch nicht nur die Todesrate stieg. Patienten unter dem Einfluss von Azithromycin entwickelten direkt drei Mal so häufig eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Die Forscher müssen also von einem Zusammenhang ausgehen, können jedoch die Patienten auch beruhigen. Trotz der erschreckenden Zahlen tritt ein solcher Fall so selten ein, dass die konkrete Gefahr noch relativ gering ist. Von einer Million Patienten würden laut der Zahlen gerade einmal 47 Menschen einen Herztod erleiden.