Infektionskrankheiten wieder auf dem Vormarsch: Antibiotika-Resistenzen nehmen weltweit zu

Von Nicole Freialdenhoven
2. Mai 2014

Der Kampf gegen viele früher todbringende Infektionskrankheiten schien durch die Entwicklung von Antibiotika gewonnen. Doch nun warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO, dass die Menschheit in Zukunft möglicherweise wieder so gefährdet sein wird, wie vor der Entdeckung des Penicillins: Schuld daran ist die stark ansteigende Zahl der Antibiotika-Resistenzen weltweit, die als eine der Hauptgefahren für die menschliche Gesundheit betrachtet wird.

Die WHO empfiehlt in einem globalen Bericht mehrere Möglichkeiten, die zunehmenden Resistenzen einzudämmen: So sollten Patienten nur noch gezielte Wirkstoffe statt Breitband-Antibiotika erhalten und diese auch nur noch, wenn sie wirklich unbedingt notwendig sind.

Die Ausbreitung der resistenten Erreger ist vor allem dem zu umfangreichen Einsatz bestimmter Medikamente im großen Stil geschuldet. Aber auch die industrielle Tierhaltung ist aufgerufen, weniger Antibiotika in der Geflügel- und Schweinemast zu verwenden, die durch den Verzehr vom Menschen aufgenommen werden.

Der Kampf gegen die Resistenzen

Weiterhin soll ein weltweites leistungsfähiges Labornetz aufgebaut werden, das entstehende Resistenzen früher erkennt und entsprechend gegensteuern kann.

Bei einer globalen Untersuchung der WHO von sieben weit verbreiteten Bakterienarten wurden bei allen zunehmende Resistenzen der Erreger beobachtet. Führend dabei war der Erreger Klebsiella pneumoniae, ein Darmbakterium, das in allen Regionen weltweit mittlerweile starke Resistenzen aufweist.