Das Gesundheitssystem in Großbritannien: Politik der Fast-Food-Ketten

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
15. November 2010

Das britische Gesundheitssystem leckt an allen Ecken und Kanten. Die Briten kämpfen vor allem mit der Volkskrankheit Übergewicht. Während die Industrie sich freut und neue XXXXL-Mode in den normalen Handel bringt, versucht Gesundheitsminister Andrew Lansley nun, regulierend einzugreifen. Das Team, das er zu diesem Zweck zusammengestellt hat, erscheint jedoch vielen mehr als fragwürdig.

So sieht Lobbyismus in Reinform aus, könnte man bei kritischer Beobachtung denken: hier kommen fast nur Vertreter der Lebensmittelindustrie an einen Tisch. Es gibt fünf Themengruppen. Die über Alkohol wird vom Vorsitzenden des Wein- und Spirituosenverbands geleitet. In der Lebensmittelgruppe sitzen Vertreter von McDonald's, die Untergruppe Kalorien leitet ein Pepsi-Mitarbeiter. Die Gruppe Bewegung hat den Chef vom Dachverband der Fitnesscenter an der Spitze. Auch zahlreiche Vertreter von Supermarktketten sitzen in den Teams.

Die NGOs protestieren, haben jedoch gegen die Übermacht der Lobbyisten kaum eine Chance. Das sei, als würde man die Tabakindustrie mit dem Nichtraucherschutz beauftragen, sagen Kritiker.