Das Leben mit einem Workaholic

Workaholics leiden unter einer ernstzunehmenden Krankheit, bei der professionelle Hilfe gefragt ist

Von Jana Treber
18. Mai 2011

Oft heißt es scherzhaft "Der ist ein Workaholic.", wenn man über jemanden spricht, der sehr viel arbeitet. Doch die Bezeichnung Workaholic steht für einen Menschen, der ernsthaft krank ist. Das belastet nicht nur den Betroffenen selbst, sondern auch seine Familie und sein Umfeld. Denn das Leben mit einem Workaholic ist alles andere als einfach.

Sicher, wer einen neuen Job beginnt, neigt meist dazu, mehr zu arbeiten, sich 100 Prozent einzusetzen, seiner Firma zu beweisen, den Richtigen ausgewählt zu haben. Gerade in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit ist dieses Rezept auch gar nicht so verkehrt. Schlimm wird es, wenn diese Phase anhält und keine Zeit mehr für den Partner und das Familienleben bleibt. Dann ist Verständnis gefragt - von beiden Seiten.

Der Partner kann meist auch nicht helfen

Wer auf der Suche nach einem neuen Partner ist, sollte schon zu Beginn darauf achten, ob dem künftigen Partner seine Karriere wichtig ist. Räumt er dieser höchste Priorität ein, dann ist es Zeit sich zu fragen, ob das im Zusammenleben ein Problem werden könnte. Denn ein Mensch, dem seine berufliche Arbeit sehr wichtig ist, wird nicht gleichermaßen Zeit in seinen Beruf und in sein Privatleben investieren können.

Echte Workaholics versprechen übrigens oft, das alles besser wird. Nach dem stressigen Auftrag, nach dem Urlaub, im nächsten Jahr. Von alleine allerdings wird nichts besser, das sollte dem Betroffenen und auch seinem Umfeld klar sein. Ein Workaholic braucht Hilfe, und zwar professionelle. Ein Partner kann niemals einen Therapeuten ersetzen, auch wenn er ihn noch so sehr liebt.