Das Milliardengeschäft mit der geplanten Obsoleszenz

Von Frank Sprengel
8. April 2013

Dass Elektroartikel mit der Zeit verschleißen und irgendwann nicht mehr funktionieren, ist ein physikalisches Gesetz. Allerdings häufen sich die Verdachtsfälle, dass elektronische Geräte absichtlich so produziert werden, dass sie frühzeitig einen irreparablen Defekt aufweisen.

Zudem wird vermutet, dass Hersteller Reparaturen wissend erschwerten, indem sie ihren Produkten keine dafür notwendige Gebrauchsweisungen beilegten. Außerdem verbauten sie anfällige Bauteile so, dass sie sich nicht ohne Weiteres austauschen ließen. Ferner würden Ersatzteile künstlich verknappt oder so teuer gemacht, dass sich Reparaturen nicht mehr lohnten.

Einer von den Grünen beauftragten Studie zufolge beliefe sich der finanzielle Schaden, der den Verbrauchern durch die sogenannte geplante Obsoleszenz entsteht, auf etwa 100 Milliarden Euro pro Jahr. Laut "Technology Review" wolle nun auch das Umweltbundesamt ein diesbezügliches Forschungsprojekt auf den Weg bringen.

Ob auf Basis der Studie oder nach Abschluss des Forschungsprojekts Gesetzte gegen die geplante Obsoleszenz vorangetrieben werden, ist jedoch fraglich, da sie sich in den meisten Fällen nur schwer nachweisen ließe.

Ebenso fraglich ist jedoch, wie lange sich Konsumenten ein solches Geschäftsgebaren bieten lassen, da der Widerstand gegen die geplante Obsoleszenz schon jetzt enorm ist. So wächst beispielsweise die Zahl der sogenannten Repair-Cafés, in denen sich Gleichgesinnte treffen und gegenseitig bei der Reparatur von defekten Elektronikgeräten helfen. Außerdem gibt es Internetseiten, auf denen Nutzer Reparaturanleitungen veröffentlichen können.