Das Nacht-Esser-Syndrom: Nächtliche Fressattacken während des Schlafwandelns

Von Katja Grüner
29. April 2013

Es hört sich im ersten Augenblick sehr ungewöhnlich an, aber es gibt es wirklich: das sogenannte Nacht-Esser-Syndrom. Betroffene Menschen wie die Britin Lesley Cusack futtern nachts Mengen an Kalorien in sich hinein ohne es zu merken.

Dies geschieht in einer Phase des Schlafwandelns, alles wird gegessen, was den Betroffenen unter die Finger kommt: von rohen Kartoffeln bis über Tütensuppenpulver oder sogar Hustensaft. Von der Kalorienmenge können da in einer nächtlichen Essattacke schon mal 2000 bis 3000 Kalorien zusammenkommen.

Das Nacht-Esser-Syndrom (NES) ist eine seltene Krankheit und ist in Verbindung zu bringen mit dem Schlafwandeln. In der Kindheit sei es oft normal, dass Schlafgewandelt wird, so der Präsident der britischen Sleep Society. Dies verliere sich dann meist in jugendlichen Jahren, aber eben nicht bei jedem. Ein Prozent der Erwachsenen wandeln im Schlaf und legen dann Aktivitäten an den Tag, an die sie sich am nächsten Morgen nicht mehr erinnern können.

In dem Fall der Britin sind dies eben die Essattacken, die ihr natürlich ein schlechtes Gewissen machen. Tagsüber hält sie Diät um ihr Übergewicht zu reduzieren, nachts führt sie sich ohne es zu merken eine große Kalorienmenge wieder zu. Ärzte empfehlen in diesem Fall vor dem zu Bett gehen entsprechende Medikamente einzunehmen um das Schlafwandeln und nächtliche Essen zu unterbinden.