Das Tonstudio für zu Hause

Wir erklären, was für das Einrichten eines eigenen Tonstudios wichtig ist

Von Ingo Krüger
2. Dezember 2011

Wer früher zu Hause seine eigenen Lieder aufnehmen wollte, hat dies meist mit einem Kassettenrekorder getan. Aussteuern war nur eingeschränkt möglich. Zudem waren neben der Musik auch häufig Hintergrundgeräusche zu hören. Ein Hörvergnügen war es meist nicht.

Dies ist in Zeiten von

ganz anders. Mittlerweile kann jeder Musikinteressierte seine selbst komponierten Stücke ganz einfach in den eigenen vier Wänden aufnehmen. Ob die Lieder wirklich hörenswert sind, ist jedoch eine ganz andere Frage.

Anforderungen an Arbeitsspeicher und Soundkarte

Wer sein eigener Plattenproduzent werden möchte, sollte einen Computer mit einem Arbeitsspeicher von mindestens einem Gigabyte sein Eigen nennen. Bedenken sollte er auch, dass eine 32-Spur-Aufnahme, die fünf Minuten dauert, vier Gigabyte groß ist.

Die Soundkarte sollte eine extra Line-in-Buchse besitzen. Für einen vernünftigen Klang darf der Computer nicht zu laut sein. Dämmmatten und Dämpfer verringern den Lärm. Wem 3.000 Euro für ein Mikrofon zu viel sind, kann für ein günstigeres Mikro auch einen Vorverstärker benutzen.

Das kostenlose Programm Audacity

Die kostenlose Software Audacity dient als Gratis-Tonstudio zum

  • Aufnehmen,
  • Bearbeiten und
  • Abspielen

von Audio-Dateien. Mit ihr lassen sich die Aufnahmen unkompliziert

  • in unterschiedliche Formate umwandeln,
  • auf eine CD brennen oder
  • im Internet hochladen.

Audacity ist für Anfänger völlig ausreichend.

Profis setzen auf Melodyne und Hydrogen

Profis sollten lieber Melodyne vom Anbieter Celemony einsetzen. Mit diesem Programm trifft auch der schlechteste Sänger noch immer den richtigen Ton.

Die kostenlose Software Hydrogen ist für das Mitschneiden von E-Gitarre oder Synthesizer geeignet. Für den richtigen Rhythmus sorgt eine Drummachine.

Selbst Instrumente spielen und aufnehmen

Doch auch wer selbst das Schlagzeug bedienen möchte, kann dies tun, selbst wenn er in einer Mietwohnung lebt. HD-1 V-Drums Lite von Roland hat beschichtete Schlagflächen, die die Beats dämpfen und lediglich über Kopfhörer wahrgenommen werden können.

Es gibt bereits Instrumente, die analogen Klang direkt in eine digitale Datei umwandeln, so die iDea Guitar von Ovation. In ihrem Gehäuse aus Fiberglas befindet für diese Zwecke MP3-Rekorder und -Player.

Für eine ungewöhnliche Art der Musikerzeugung steht das Modell Reactable zur Verfügung. Das von Wissenschaftlern der Universität Barcelona konstruierte Gerät besteht aus Plexiglaswürfel und -scheiben, die zur Klangerzeugung bewegt werden. So können selbst unerfahrene Musiker schnellstens potentielle Hits komponieren.