Das Weinen bleibt ein Rätsel für die moderne Wissenschaft
Weinen ist eine menschliche Regung, die jedem bekannt ist. Der Mensch weint, wenn er starke Emotionen empfindet. Am häufigsten ist es die eigene Trauer, die Tränen in die Augen treibt, doch auch Anteilnahme, Wut und das gegensätzliche Gefühl der Freude können zu Tränen rühren. Doch warum weinen Menschen in jedem Alter und rund um den Globus?
Schutzfunktion und Ausdruck des Mitgefühls
Diese so allgemeingültige Reaktion auf Gefühle ist für Wissenschaftler noch immer nicht erklärbar. Sie können Tränen nur aus biologischer Sicht erklären. Das Schneiden von Zwiebeln ist dabei der Klassiker. Hier weint man, da die Augen gereizt werden und der Tränenfilm als Schutz dient. Auch wenn ein Fremdkörper in ein Auge gelangt, wehrt sich dieses durch die Tränenproduktion.
Doch Weinen aus inneren Beweggründen ist für die Mediziner dieser Welt nicht erklärbar. Die Tränendrüsen haben hier keine Schutzfunktion zu erfüllen. Die Tränen haben daher unbestreitbar neben der Schutzfunktion auch eine soziale Funktion. Menschen weinen, um sich ihren Mitmenschen auf nonverbale Weise mitzuteilen. Sie wecken Mitgefühl und damit die Bereitschaft zu helfen und zu beschützen. Dabei ist statistisch belegt, dass Frauen deutlich häufiger weinen. Sie brechen durchschnittlich 64 mal pro Jahr in Tränen aus. Männer dagegen nur 17 mal pro Jahr. Doch betrachtet man nur die Altersgruppe 0 bis 18 Jahre, weinen Mädchen und Jungen statistisch gleichviel. Das deutet darauf hin, dass nur angenommene Geschlechterrollen später den Unterschied ausmachen.
Abbau von Spannungen
Doch das Weinen kann nicht nur als soziales Werkzeug dienen, denn das würde nicht erklären, warum ein Mensch auch dann weint, wenn er vollkommen allein in seiner Wohnung ist. Manche Forscher haben daher noch eine weitere Theorie. Sie glauben, dass der Körper durch das Weinen eine innere Spannung abbauen kann. Daher fühlen sich manche Menschen nach dem berühmten Ausheulen auch erleichtert. Es gibt jedoch auch Männer und Frauen, die sich danach keineswegs besser fühlen und dennoch weinen müssen. Auch diese Theorie hat daher ihre Lücken.