Demokratie fördert Nachhaltigkeit - Mehrheitsentscheidungen schonen Ressourcen

Von Ingo Krüger
30. Juni 2014

Demokratie ist die beste Gesellschaftsform, um für den Menschen wichtige Ressourcen, wie etwa Regenwälder, Fischgründe oder saubere Luft für nachfolgende Generationen zu erhalten.

Dies ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern der US-Universität Harvard. Eine vernünftige Mehrheit überstimme im Zweifelsfall gierige Einzelpersonen, so das Fazit der Untersuchung.

Das Experiment

Die Forscher hatten ein Spiel entwickelt, in dem Testpersonen in einer Gruppe organisiert waren. Jedes Mitglied durfte sich entscheiden, entweder sich aus einem gemeinschaftlichen Geldtopf zu bedienen oder etwas für andere Gruppen übrig zu lassen.

In 95 Prozent der Fälle war von dem Geld bereits binnen kurzer Zeit nichts mehr vorhanden. Dabei zeigte sich, dass Menschen, wenn sie die Möglichkeit haben, sich am Eigentum aller zu bedienen, es auch tun. Allerdings waren die Egoisten stets in der Minderheit.

Anders sah das Ergebnis aus, wenn sich alle Gruppenmitglieder gemeinsam darauf einigen mussten, wie viel Geld sie nehmen durften. Die Egoisten wurden regelmäßig überstimmt und mussten die Entscheidung akzeptieren.

Bindende Vereinbarungen sind Vorraussetzung

Aus diesem Experiment schließen die Forscher, dass Menschen bereit sind, Verzicht zu üben und andere angemessen zu beteiligen. Allerdings nur, wenn sie auch wissen, dass ihren Mitmenschen geholfen wird. Sie wollen zudem Gewissheit, dass sie bei ihrer Unterstützung nicht ausgenutzt werden.

Regeln, die dazu ermuntern, zusammenzuarbeiten, hätten sich dabei als äußerst hilfreich erwiesen. Die Wissenschaftler gehen daher davon aus, dass die Zerstörung der Umwelt vermieden werden kann, wenn es Regeln gibt, die für alle verbindlich sind. Erst dann würden auch Egoisten ihr Verhalten ändern.

Abstimmungen, die nur teilweise bindend seien, wie das Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz, würden daher ihrer Meinung nach folgenlos bleiben.