Den Auslösern von Mundkrebs auf der Spur - Papillom-Viren und Parodontitis erhöhen das Risiko

Von Cornelia Scherpe
18. Oktober 2012

Die Krebsforschung schreitet zwar in großen Schritten voran, doch noch immer gibt es viele Fragezeichen. So ist zum Beispiel bei vielen Tumorarten noch nicht klar, was genau die Entstehung der bösartigen Zellen auslöst. Beim Mundkrebs ist man der Antwort nun ein gutes Stück näher gekommen.

Forscher haben zwei potentielle Auslöser entdeckt, die als hohe Risikofaktoren angesehen werden müssen: Papillom-Viren und Parodontitis. Damit ist das Konsumieren von Nikotin nicht mehr der alleinige Hauptversucher von Mundkrebs.

Bei der Parodontitis handelt es sich um eine chronische Erkrankung im Mundraum, die durch schlechte Pflege immer weiter voranschreitet. Offenbar können die Bakterien nicht nur zu schweren Entzündungen und Zahnausfall führen, sondern auch zu Mundkrebs. Humane Papillom Viren, kurz HPV, werden dagegen durch ungeschützten Sex mit einem bereits infizierten Menschen übertragen. Bei Frauen können die Viren nach einigen Jahren zu krankhaften Zellmutationen im Gebärmutterhals führen. Die Folge ist Gebärmutterhalskrebs. Finden sich die Viren im Mundraum wieder, können sie offenbar auch Mundkrebs auslösen.

Die neuen Erkenntnisse stammen aus einer Studie mit 124 Probanden. Bei allen war ein Tumor im Mund diagnostiziert worden. Man untersuchte die Patienten eingehend und stellte fest, dass bei zwei Dritteln HPV festgestellt werden konnte. Eine Kontrolle der Mundhygiene ergab außerdem, dass statistisch auffallend viele Patienten an Zahnfleisch- und Zahnentzündungen litten.

Da jedoch die Probandenzahl dieser US-Studie noch sehr klein war, muss man die Ergebnisse erst einmal nur als Hinweise ansehen. Größere Untersuchungen in diese Richtung sind nun aber bereits geplant.