Denervation ja oder nein: Wem nutzt bei Bluthochdruck der operative Eingriff?

Von Cornelia Scherpe
16. Mai 2014

In den letzten fünf Jahren gab es einen regelrechten Hype um die Denervation. Dabei handelt es sich um eine OP, bei der einige Nervenfasern gezielt zerstört werden. Je nach Einsatzort können so zum Beispiel chronische Schmerzen in den Griff bekommen werden. Eine Form - die renale Denervation - wird in den Blutgefäßen der Nieren eingesetzt, um damit Menschen mit Bluthochdruck zu helfen.

Geringfügige positive Wirkung

Genau um dieses Einsatzgebiet der Denervation entstand der Hype. Viele Menschen mit chronischer Hypertonie unterzogen sich der OP, um damit ihren Blutdruck zu regulieren. Doch dann zeigte eine Studie, dass die renale Denervation oft alles andere als ein Wundermittel ist. Der systolische Blutdruck ging nach dem Eingriff im Schnitt nur um 14 mmHg zurück. Das ist kein befriedigendes Ergebnis. Seitdem sind Mediziner deutlich zurückhaltender, wenn es um das Aussprechen einer Empfehlung geht.

Umstellung des Lebensstils gegen Bluthochdruck

Tatsächlich ist die renale Denervation nun auf den hintersten Platz der Therapieoptionen gelandet. Erst wenn alle anderen Methoden versagt haben und ein Patient nur noch diese Option hat, sollte der Eingriff durchgeführt werden, so die Ärzte.

An erster Stelle der Versuche sollte stets eine Umstellung des Lebensstils stehen. Viele Patienten aber auch Ärzte unterschätzen die Auswirkung des alltäglichen Verhaltens auf den Blutdruck. Gesünderes Essen, moderater Sport und der Abstand von Stress wirken jedoch bei vielen Patienten hervorragend.

Zudem sollte immer erst erwogen werden, ob einer Umstellung der Medikamente angemessen ist. Dabei sollte man sowohl auf die Wirkstoffe der Mittel achten, als auch auf Dosierung und das Wechselspiel zu anderen Arzneien. Nur wenn nach Monaten des Mühens nichts gegen den Bluthochdruck hilft, kann man die renale Denervation als Möglichkeit erwägen.