Depression statt Müdigkeit - Wie der Arzt die Krankheit erkennt

Von Katharina Cichosch
16. Februar 2012

Erst der "Winterschlaf", dann die "Frühjahrsmüdigkeit": Der Volksmund kennt viele Bezeichnungen für die saisonale Schläfrigkeit. Und tatsächlich kann sich der Wechsel der Jahreszeiten auch auf unsere Lebensenergie auswirken. Spätestens wenn die Müdigkeit überhand nimmt, sollten Betroffene jedoch einen Arzt ihres Vertrauens aufsuchen.

Der Hausarzt, häufig Allgemeinmediziner, kann hier bereits der richtige Ansprechpartner sein. Denn oftmals genügen schon einfache Fragen, die eine gewöhnliche "Frühjahrsmüdigkeit" von einer handfesten Depression unterscheiden helfen. Gesellen sich zur Müdigkeit auch Niedergeschlagenheit und Lustlosigkeit hinzu, dann ist die psychische Erkrankung häufig nicht mehr weit. Auch, wenn plötzlich das Interesse an beliebten Hobbys oder geliebten Menschen erlischt, sollten die Alarmglocken schrillen.

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin, kurz DEGAM, hat entsprechende Fragen jetzt als wichtiges Diagnose-Handwerk in ihre aktuellen Leitlinien aufgenommen. Die Leitlinien sollen behandelnden Hausärzten helfen, Depressionen noch schneller zu erkennen und den Betroffenen somit eine schnelle Behandlung zu ermöglichen.