Depressionen und Medikamente - depressive Menschen vernachlässigen Vorschriften bei Arzneien

Wenn Patienten ihre Medikamente nicht regelmäßig nehmen, sollten Ärzte hellhörig werden

Von Cornelia Scherpe
30. Mai 2011

Für jedes Medikament gibt es einen Beipackzettel und konkrete Anweisungen vom Arzt, wann und wie diese einzunehmen sind. Menschen mit einer Depression halten sich aber nicht immer an diese Vorschriften und lassen manchmal sogar über Tage die Einnahme aus.

Besonders wer an einer chronischen Krankheit leidet und auf eine regelmäßige Medikamenteneinahme angewiesen ist, kann dann sogar mit seinem Leben spielen. Eine Studie ergab, dass Depressive dieses Spiel leider sehr häufig spielen.

Zusammenhang zwischen Depression und Zuverlässigkeit

Die Daten von 18.000 Menschen wurden erhoben und statistisch ausgewertet. Das Ergebnis: Die Wahrscheinlichkeit einer fahrlässigen Einnahme war bei Depressions-Patienten um 76 Prozent erhöht. Diese Gefahr galt unabhängig davon, ob es sich bei dem Medikamenten um Herzmittel, Diabetes-Spritzen, oder andere Dauermedikamente handelte. Ärzte sollten dies bei der Verschreibung von Medikamenten berücksichtigen, wenn sie wissen, dass ihr Patient seelisch krank ist.

Andersherum betrachtet, sollte man auch aufmerksam werden, wenn ein Patient die Vorschriften nicht einhält. Das könnte auf eine beginnende oder bisher unerkannte Depression hindeuten.