Der Cognac aus Cognac - Eine Gourmetreise in den Südwesten Frankreichs

Von Nicole Freialdenhoven
16. November 2012

Den Cognac kennt auch in Deutschland jeder als edlen Weinbrand, der vor allem in den Wintermonaten gerne genossen wird. Doch kaum jemand kennt das andere Cognac - die Stadt, die dem Weinbrand seinen weltberühmten Namen gab.

Nur 20.000 Einwohner hat das Städtchen etwa 100 Kilometer nördlich von Bordeaux, in der bereits seit dem 17. Jahrhundert spezielle "haltbare" Weine produziert wurden um sie in die Kolonien jenseits des Atlantiks zu verschiffen.

Heute ist die Stadt Cognac eine gemütliche Kleinstadt mit alten Handelshäusern, gepflegten Parks und verwinkelten Kopfsteingassen, die zur Charente hinunterführen, dem Fluss auf dem die Cognac-Fässer einst zum Seehafen von Rochefort verschifft wurden.

So verwundert es wenig, dass die großen Cognac-Hersteller noch heute ihre Sitze am Flussufer haben. Berühmt ist das Château de Cognac aus dem Mittelalter, in dem der spätere König Franz I. geboren wurde und in dem heute die Kellerei Otard ihren Sitz hat.

Besucher können nicht nur die mittelalterlichen Räume der Burg besuchen, deren Dekorationen niemand geringer als Leonardo Da Vinci malte, sondern auch an Cognac-Verkostungen teilnehmen.

Gleich hinter dem Ortsrand beginnen die Weinbaugebiete von Cognac, die von so großen Namen wie Hennessy und Rémy Martin dominiert werden. Besichtigungen und Verkostungen sind überall möglich. So verkehrt auf dem riesigen Gelände von Rémy Martin sogar eine kleine Bahn um die Besucher herumzufahren.

Dabei erfahren sie dann erstaunliche Dinge. So verdunsten jedes Jahr 8 Millionen Liter Wein während der Reifung des Cognacs. Die Einheimischen nennen den hochprozentigen Dunst "part des anges" - den Anteil für die Engel.