Der erste Impfstoff gegen Malaria hat eine Zulassung
Der Malaria-Wirkstoff "Mosquirix", an dem rund 30 Jahre geforscht wurde, erhält nun seine Zulassung
Malaria wird durch Stechmücken übertragen und führt jährlich zu rund einer halben Million Todesopfer. Um die Bedrohung dieser Infektionskrankheit zu senken, arbeiten Forscher weltweit an einem Impfstoff.
Rund 30 Jahre wurde inzwischen allein an dem Wirkstoff "Mosquirix" geforscht und nun soll es soweit sein: er erhält als erste Impfstoff von der EU-Arzneimittelbehörde seine Zulassung. Das grüne Licht wurde bereits gegeben, über die genauen Details wird noch gesprochen.
"Mosquirix" für Babys in Risikogebieten
Fest steht bereits, dass der Impfstoff nicht für Touristen gedacht ist, die demnächst einen Urlaub in einem Malaria-Gebiet planen und sich mittels Impfung schützen wollen. Gedacht ist Mosquirix zunächst für Menschen, die in diesen Risikogebieten leben und innerhalb dieser Gruppe vor allen Dingen für Babys.
Die WHO plant derzeit, wie genau der Wirkstoff verteilt werden soll. Einen festen Katalog für Kriterien erwartet man noch dieses Jahr.
Impfstoff vielleicht doch ein Flop?
Glücklich mit der Zulassung sind bei weitem nicht alle. Es gibt Bedenken, ob der Impfstoff nicht zu große Hoffnung schürt und sich als Flop herausstellen wird.
Erste Studien haben gezeigt, dass die Schutzwirkung recht begrenzt sein kann. Waren geimpfte Babys maximal zwölf Wochen alt, wurde die Rate der Infektionen um 27 Prozent gesenkt. Bei Kleinkindern bis 17 Monaten gingen die Fälle um 46 Prozent zurück. Damit diese Wirkungen erzielt werden, müssen insgesamt vier Einzelimpfungen erfolgen.
Impfung ist kein Allheilmittel
Es gilt bereits jetzt die Empfehlung, den Impfstoff nicht als alleinige Maßnahme zu sehen, sondern immer in Kombination mit Präventionsmaßnahmen wie langer Kleidung und Moskitonetzen zu kombinieren. Der Hersteller des Impfstoffes gibt selbst an, dass die Impfung einen Beitrag leisten soll, aber kein Allheilmittel gegen die Malaria ist.
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