Malaria-Erreger entwickeln Resistenz gegen Artemisinin

Die Therapie bei Betroffenen dauert aufgrund von Mutationen länger

Von Cornelia Scherpe
17. Dezember 2014

Bei Artemisinin handelt es sich um einen Wirkstoff, den die Medizin gegen Malaria zum Einsatz bringt. Er wird aus Beifuss gewonnen und mit anderen Wirkstoffen in Präparaten kombiniert.

Der Malaria-Erreger hat sich jedoch Untersuchungen zufolge inzwischen an Artemisinin angepasst. Im Labor konnte sichtbar gemacht werden, dass die Parasiten ihr Gen K13 verändert haben.

Resistenz durch Mutationen

Diese neuen Mutationen führen zu einer Resistenz. Zwar greift Artemisinin noch immer die Erreger an und fügt ihnen Zellschäden zu, doch die Parasiten sind nun in der Lage, diese Schäden zu reparieren.

Diese Erkenntnis stammt von französischen Wissenschaftlern, die den Erreger genau unter die Lupe genommen haben.

Verlängerte Behandlungszeit

Als die Forscher im Labor das Gen K13 aus den Parasiten entfernten, verloren diese Exemplare ihre Resistenz wieder. Daher ist man sich sicher, dass in diesem Gen der Dreh- und Angelpunkt liegt.

In der Praxis macht sich die neue Immunität des Malaria-Erregers bereits bemerkbar, da immer mehr Patienten eine längere Zeit zur Genesung brauchen.

Normalerweise führte die Verabreichung von Artemisinin-Präparaten dazu, dass die Betroffenen nach wenigen Tagen wieder gesund waren. Durch die Resistenz gelingt das nicht mehr und die Behandlungszeit verlängert sich.

Entwicklungszyklus verlangsamt

Eine weitere Studie zeigt jedoch auch, dass die Genmutationen den Parasiten in seiner Fortpflanzung ausbremsen. Die Malaria-Erreger dieser Unterform haben ein längeres Ringstadium. Das ist ein Schritt innerhalb des Entwicklungszykluses.

Dieser evolutionäre Nachteil sorgt dafür, dass all jene Parasiten sich langsamer verbreiten als andere und daher innerhalb der Population nicht die Oberhand gewinnen. Das mindert die Gefahr einer sich ausbreitenden Resistenz deutlich ab.

Da außerdem bisher die Therapie bei Betroffenen nur länger dauert, ist die allgemeine Besorgnis der Ärzte eher gering.