Der Mini-Schlaganfall ist nicht lebensbedrohlich, verkürzt aber die Lebenserwartung stark

Von Cornelia Scherpe
22. Dezember 2011

Die umgangssprachlich als Mini-Schlaganfall bezeichnete transitorische Ischämische Attacke (TIA) ist nicht lebensbedrohlich. Es kommt zwar ebenso wie beim richtigen Schlaganfall zu einer Durchblutungsstörung im Hirn, doch diese ist nur vorüber gehend. Die charakteristischen Symptome wie plötzliche Sehstörungen, Sprachverlust und ein Kribbeln in den Armen treten kurz auf, verschwinden aber ebenso schnell wieder.

Viele Menschen sind dann kurz beunruhigt, beachten das Phänomen aber nicht weiter, da es ja schnell wieder weg ging. Das ist ein großer Fehler, wie eine aktuelle Studie nun zeigt. Ein Mini-Schlaganfall mag im Gegensatz zu seinem "großen Bruder" nicht lebensbedrohlich sein, doch er verkürzt die weitere Lebenserwartung stark.

Die australische Studie untersuchte 22.000 Freiwillige über einige Jahre hinweg. Man konnte dabei gut feststellen, wer einen Mini-Schlaganfall hatte, denn diese lassen sich durch Hirn-Scans aufdecken. Wer betroffen war, dessen Lebensdauer sank im Schnitt um 20 Prozent. Jeder elfte der Patienten verstarb sogar schon nach nur einem Jahr nach dem Mini-Schlaganfall.

Zum Vergleich: bei Menschen ohne diesen Schlaganfall stirbt nur jeder 20ste nach einem Jahr. Die Auswertung nach fünf Jahren zeigte, dass von den TIA-Patienten nur noch 67 Prozent lebten, in der Vergleichsgruppe waren es 77 Prozent.