Der moderne Mensch in der Stressfalle: Es geht auch anders

Von Nicole Freialdenhoven
11. Juni 2013

Immer mehr Menschen klagen in der westlichen Welt über Stress, Druck und Zeitnot. Neue Umfragen ergaben jedoch, dass diese Phänomene zwar gerne beklagt werden, aber häufig gar nicht zutreffen. Mit anderen Worten: der Stress ist selbst gemacht.

Der moderne Mensch strebt ständig nach "immer mehr" und gibt sich nur selten mit dem zufrieden, was erreicht wurde. Statt einfach einen sonnigen Nachmittag auf dem Balkon zu vertrödeln, legt sich der Mensch selbst Stress auf, indem er sich als Handwerker, Drei-Sterne-Koch und Kinder-Animateur versucht - am besten gleichzeitig.

Im Berufsleben gilt Stress sogar als neues Statussymbol: Auch wenn tatsächlich nur acht Prozent der Mitarbeiter ständig erreichbar sein müssen, klagen auch viele andere über diesen scheinbaren Druck oder über die hohe Arbeitsbelastung. Man will schließlich gebraucht werden. Eindruck schindet zudem der, der am letzten Abend noch bis 21.00 Uhr gearbeitet hat oder in seiner Freizeit noch tolle Websites programmiert und nicht der, der einfach nur vor dem Fernseher lümmelt.

Dabei geht es auch anders: Wenn Stress nicht mehr als Statussymbol empfunden wird und die Freizeit wieder den Stellenwert erhält, der ihr zusteht. Jeder Mensch kann selbst dafür sorgen, dass er Pausen und scheinbare Faulheit für genauso wichtig hält wie den scheinbaren Stress - und so für ein Umdenken in der Gesellschaft sorgen.