Der Osten Bayerns - hier leben die meisten Depressionspatienten

Von Cornelia Scherpe
8. Juni 2012

Statistiken zum Thema Depressionen gibt es viele. Eine aktuelle Untersuchung hat sich nun damit beschäftigt, wo in Deutschland die meisten Depressionspatienten leben. Das Ergebnis: im Osten des Bundeslandes Bayern. Ermittelt wurde dies von dem ZI, dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung. Seine Analyse der Abrechnungsdaten von Ärzten zufolge waren tatsächlich zehn Prozent aller erwachsenen Deutschen im Jahre 2007 depressiv. Frauen traf das seelische Leiden dabei doppelt so häufig. Die meisten Abrechnungsdaten stammten dabei aus dem Osten Bayerns. Hier scheinen mit 18 Prozent der Gesamtpatienten die meisten depressiven Menschen zu leben.

Dieses Ergebnis spricht für ein gewisses Defizit in der Versorgung der Menschen vor Ort. Genauere Betrachtungen ergaben in der Tat, dass die Depressiven auffallend oft aus sozial schwachen Regionen kamen.

Eine weitere Auffälligkeit war, dass es den Menschen in den neuen Bundesländern am besten zu gehen scheint. Hier lag die Quote zwischen fünf und sechs Prozent, was für eine eher lebensfrohe Gemeinschaft spricht. Für die Kassenärztliche Vereinigung zeigt das ganz klar an, dass man Vereinsamung und fehlenden Wohlstand als Hauptrisikofaktoren einer Depression noch ernster nehmen muss. Im Osten Bayerns sollten vermehrt Präventionsangebote gemacht werden.

Übrigens scheint der Eintritt ins Rentenalter das Risiko auf Depressionen laut Studie nicht zu steigern. Menschen ab 60 Jahren sind am seltensten depressiv. Allerdings steigt das Risiko wieder an, sobald sie 70 Jahre oder älter sind.