Der Patient, das unbekannte Wesen: Sinus-Milieus helfen bei Typologisierung

Von Nicole Freialdenhoven
9. Mai 2014

Unter dem Titel "Der Patient - ein unbekanntes Wesen" ist nun in Wien eine neue Studie vorgestellt worden, die sich mit unterschiedlichen Typen unter den Patienten beschäftigt.

Persönlichkeit wirkt sich auf den Umgang mit Gesundheit aus

Der Pharmakonzern Janssen-Cilag ließ die Österreicher zu diesem Zweck in insgesamt zehn Kategorien aufteilen, den sogenannten Sinus-Milieus, die eine differenzierte Unterscheidung möglich machen, als die sonst üblichen vier Kategorien Geschlecht, Einkommen, Bildung und Alter.

So ergab die Studie unter anderem, dass konservative Menschen mit einem traditionellen Lebensstil eher autoritätsgläubig sind und sich auch entsprechend an Anweisungen der Ärzte halten.

Wer dagegen individuell leben will und vor allem mit seiner Selbstverwirklichung beschäftigt ist, will sich auch eigenverantwortlich um seine Gesundheit kümmern. Die sogenannten "digitalen Individualisten" setzen wiederum auf das Internet zur Recherche und stellen Diagnosen ihres Arztes gerne in Frage.

Einflussnahme auf Lebensstil durch Studienergebnisse

Problematisch sind Gruppen wie die Hedonisten mit ihrer "Nach mir die Sintflut"-Einstellung, die sich wenig um ihre Gesundheit kümmern, und die Unterschicht, die kaum finanzielle Möglichkeiten zu einem gesunden Lebensstil besitzt und teilweise schon resigniert hat. Mit Hilfe der detaillierteren Sinus-Milieus könnte möglicherweise auch eine spezifischere Herangehensweise für jede Zielgruppe entwickelt werden, hoffen die Studienautoren.