Der Pferdefleisch-Skandal - Die Spur führt nach Rumänien

Von Nicole Freialdenhoven
19. Februar 2013

Immer neue Details zum größten Lebensmittelskandal der letzten Monate kommen ans Licht: Französische Behörden, die gegen die Firma Spanghero ermittelten, gaben nun bekannt, dass etwa 750 Tonnen Pferdefleisch aus Rumänien nach Westeuropa geliefert wurde. Dabei war das Fleisch auf den amtlichen Zollpapieren als Pferdefleisch gekennzeichnet gewesen.

Erst in der Fabrik des ehemaligen Rugby-Stars Walter Spanghero im französischen Castelnaudary wurde das Fleisch zu Rindfleisch umetikettiert. 200 Tonnen verarbeitete Spanghero selbst, weitere 550 Tonnen wurden an die Firma Comigel nach Luxemburg geliefert, wo es den Weg in zahllose Tiefkühlprodukte in ganz Europa fand.

In Deutschland werden derweil weiterhin unzählige Tiefkühlprodukte auf Pferdefleisch überprüft. Die großen Handelsketten Real, Rewe, Edeka und Kaisers, sowie der Lieferservice Eismann nahmen Tiefkühlasagne und Bolognese-Produkte aus dem Sortiment.

Ab 1.März sollen in allen 27 Mitgliedsstaaten der EU flächendeckende Tests beginnen, um das gesamte Ausmaß des Lebensmittelskandals zu ermitteln. Dabei sollen nicht nur weitere Falschdeklarationen aufgespürt werden, sondern vor allem auch mögliche Arzneimittelrückstände, die den Tieren irgendwann verabreicht wurden.