Der richtige Umgang mit verängstigten Kindern

Von Cornelia Scherpe
11. Juni 2012

Jedes Kind hat hin und wieder Angst. Die Gründe dafür können ganz verschieden sein. Die meisten Eltern neigen in solchen Situationen dazu, dass Kind mit tröstenden Worten wie "Nur keine Angst" oder "Du musst gar keine Angst haben" zu beruhigen. Was gut gemeint ist, ist aus psychologischer Sicht nicht immer das Richtige. Natürlich möchten Kinder behütet und auch beruhigt werden, doch das bloße Abtun der Ängste allein ist der falsche Weg.

Besser ist es, die Kinder zunächst mit Sätzen wie "Ich bin ja hier" zu beruhigen und dann gemeinsam nach den genauen Ursachen der Ängste zu suchen. Das Kind kann sich so gemeinsam mit dem Erwachsenen über die aktuelle Problematik austauschen. Das kann dazu führen, dass der Auslöser der Angst ganz objektiv betrachtet wird und sich so eventuell gar in Luft auflöst. Es hilft außerdem der kindlichen Psyche, wenn sie sehen, dass auch sie als eigenständige Menschen ernst genommen werden. Auch die kleinen Befürchtungen nach bösen Monstern im Schrank sind in der aktuellen Entwicklungsphase eine erste Angelegenheit für das Kind und so muss es sich auch fühlen: erst genommen.

Kinderpsychologen wissen allerdings, dass längst nicht alle Kinder mit Sorgen zu ihren Eltern gehen. Eltern können Probleme dennoch erkennen, wenn sie statt auf die Worte des Kindes auf sein Verhalten achten. Ein Kind, dass sich bei Mutter oder Vater festklammert, sucht offenbar auch den Schutz.