Der Schwarzbär - Harmloser als man denkt

Der Mensch und die Sportjagd sind für den Schwarzbären gefährlicher als er für den Menschen

Von Ingo Krüger
13. Mai 2011

Der Rumpf ist massiv, die Gliedmaßen kräftig. Er ist bis zu 1,80 Meter groß und 400 Kilogramm schwer. Das ist der Amerikanische Schwarzbär. Sein Ruf ist nicht der beste. Er gilt als gefährliches Raubtier, das auch Jagd auf Menschen macht. Falsch, sagt der Bärenforscher Stephen Herrero im Fachblatt Journal of Wildlife Management.

So seien in den vergangenen 110 Jahren lediglich 63 Menschen durch Angriffe von Schwarzbären ums Leben gekommen. Meistens verlaufen die Aufeinandertreffen von Bär und Mensch folgenlos. Wenn Gefahr von einem Lebewesen ausgeht, so sind die Tiere die Leidtragenden. Als Haupttodesursache des Ursus americanus gilt immer noch die Sportjagd

Nicht die Muttertiere sind besonders aggressiv

Zudem, so Herrero, stehen bei "Meister Petz" vor allem Pflanzen und Früchte auf dem Speiseplan. Rund 75 Prozent seiner Nahrung machen Früchte, Beeren, Nüsse, Gräser und Wurzeln aus. Wenn es zu einer Konfrontation mit einem Bären kommt, dann meist weil sich Männchen auf Beutesuche durch Menschen gestört fühlen. Anders als landläufig behauptet sind nicht Muttertiere mit Jungen besonders aggressiv. Dies sei nur ein weiteres Vorurteil, erklärt der Bärenexperte.

Manchmal wecken aber auch spielende Kinder den Jagdinstinkt der Schwarzbären. Diese passen mit ihrer Größe und ihren hastigen und schnellen Bewegungen vorzüglich in das Beuteschema der Pelzträger. Doch gewöhnlich begnügen sich die Bären mit Erdhörnchen, Murmeltieren und anderen Nagetieren sowie Vögeln und Echsen als Nahrung.