Neue Waffe gegen die Korallenbleiche: Schädling entpuppt sich als Helfer

Korallenkrabbe gibt Wissenschaftlern wertvolle Zeit, um ein echtes Heilmittel zu finden

Von Nicole Freialdenhoven
7. Februar 2013

Seit einiger Zeit bedroht die fortschreitende Korallenbleiche die empfindlichen Korallenriffe im indopazifischen Raum. Das berühmte Great Barrier Reef vor der Küste Australiens hat in den letzten 30 Jahren über die Hälfte seiner vor allem bei Tauchern sehr beliebten Korallenriffe verloren. Bislang stand die Wissenschaft dem Phänomen hilflos gegenüber, doch nun könnte möglicherweise ein unerwarteter Helfer gefunden worden sein: Die sogenannte Schwarzfingrige Korallenkrabbe.

Krabbe gegen Korallenbleiche

Die haarige Krabbenart galt bislang als Schädling, der die empfindlichen Korallenriffs zusätzlich belastete, und wurde von Naturschützern bekämpft, Doch nun ergaben Tests der James Cook University in Australien, dass die Krabbe den Korallen nicht schadet. Im Gegenteil: Sie hilft Korallenriffs, indem sie das von der Korallenbleiche betroffene abgestorbene Gewebe und die darauf lebenden Mikroorganismen frisst. Zwar kann die Krabbe, deren offizieller Name Cymo melanodactylus lautet, die Korallenriffe nicht heilen, doch zumindest den Fortschritt der Korallenbleiche stark verzögern.

Ursachen und Ausblick

Wissenschaftlern wird so wertvolle Zeit gegeben, um ein echtes Heilmittel zu finden. Die Ursachen für die im pazifischen und indischen Ozean auftretende Korallenbleiche sind bis heute unklar. Vermutet wird, dass der Klimawandel und die damit verbundene Erwärmung der Ozean schuld sind, da die Korallenbleiche vor allem bei höheren Wassertemperaturen auftritt.