Der Sibirische Tiger hat einen neuen Todfeind: Hundestaupevirus springt auf Tiger über und tötet ihn

Von Ingrid Neufeld
15. August 2013

Der Sibirische Tiger ist vom Aussterben bedroht. Sein Lebensraum wird kleiner, die Beute fehlt und dazu viele Wilderer, die den Sibirischen Tiger gerne als Trophäe hätten. Doch nun werden die noch verbliebenen ungefähr 500 Tiere von einem Virus bedroht, das ursprünglich nur Hunde befiel.

Forscher haben festgestellt, dass 2010 das Sterben von rund einem Prozent der Tiere auf den Hundestaupevirus, oder auch Caninen b Staupevirus (Canine distemper virus CDV) zurückzuführen war. Tiger, die vom Virus befallen werden, fangen an zu torkeln. Solche torkelnden Tiger wurden immer wieder in Russland gesichtet.

Wissenschaftler nahmen nun fünf Gehirne von gestorbenen Tigern unter die Lupe. Eines davon gehörte einem Tiger mit dem genannten Virus. Die Forscher stellten gravierende Schäden im Gehirn fest. Vor 2001 wurde das Virus noch niemals bei Tigern entdeckt. Daraus leiten Forscher den Schluss ab, dass sich das Virus erst seit 2001 ausbreitet.

Da die Tiere aus unterschiedlichen Regionen kommen, breitet sich das Virus anscheinend großflächig aus. Als Infektionsmöglichkeit käme infrage, dass die betroffenen Tiger einen erkrankten Hund, oder eventuell auch Marderhunde, oder Füchse fressen und sich so anstecken.