Der Umgang mit Beeinträchtigten: bei Behinderungen den richtigen Ton treffen
Unvoreingenommenheit, Respekt und Höflichkeit sind der Schlüssel zu einem konfliktfreien Miteinander

Beim ersten Kennenlernen
- am neuen Arbeitsplatz,
- im Sportverein und
- überall im Alltag
sind viele Menschen verunsichert bis aufgeregt. Man
- weiß noch nichts über das Gegenüber,
- möchte keine Fehler machen und
- weder sich noch den anderen blamieren.
So verhalten Sie sich angemessen
Genau aus diesen Gründen verläuft das Kennenlernen zwischen Menschen ohne Behinderungen und Menschen mit Beeinträchtigungen oft unglücklich. Mit einigen Verhaltenstipps lässt sich das künftig vermeiden.
Was Du nicht willst, was man Dir tut...
Jeder sollte sich vor dem Kennenlernen einer anderen Person darüber im Klaren sein, dass der oder die andere einfach ein Mensch ist. Daher ist es wichtig, unvoreingenommen und offen aufeinander zuzugehen. Behandelt man eine fremde Person so, wie man selbst behandelt werden möchte, umgeht man automatisch die größten Fettnäpfchen.
Selbstständigkeit wahren
Im Umgang mit Beeinträchtigten ist es besonders wichtig, die Selbstständigkeit des Anderen zu respektieren. Damit ist gemeint, dass man Menschen im Rollstuhl nicht ungefragt über die Straße oder in eine Bahn begleitet. Eventuell möchte der Betreffende dies ohne Hilfe meistern.
Die richtige Ton- und Wortwahl
Auch in Sachen Stimmlage und Wortwahl sollte man Beeinträchtigte nicht wie Kinder behandeln. Das ist unhöflich und kann zu Konflikten führen. Am besten spricht man mit normaler Stimme und nutzt Alltagsbegriffe, wie man es bei jedem anderen Erwachsenen auch tun würde. Außerdem sollte man den Betreffenden immer persönlich ansprechen und nicht etwa nur mit der Begleitperson.
Privatsphäre respektieren
Beim Small Talk sollte man Menschen mit Behinderungen nicht direkt auf ihre Beeinträchtigung ansprechen. Immerhin fragt man Fremde auch nicht einfach nach sehr persönlichen Dingen wie dem Liebesleben oder Arbeitsstress. Viele Menschen mit Behinderungen sprechen oft selbst ihre Geschichte an und dann spricht nichts dagegen, offen zu zuhören. Vorher sollte man die Neugier aber im Zaum halten.
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