Die Inklusion behinderter Menschen ist weit vorangeschritten - Aber es gibt Hürden

Von Dörte Rösler
22. Juli 2013

Menschen mit Behinderung haben heute mehr Möglichkeiten und Rechte als je zuvor. Die rechtlichen Regelungen, Hilfsmöglichkeiten und zuständigen Stellen sind allerdings so komplex, dass kaum jemand den Überblick behalten kann. Und manchmal führen die Regeln auch zu paradoxen Resultaten.

Zwar finden Behinderte im Internet, bei Verbänden und Behörden zahlreiche Informationen. Damit sie diese praktisch nutzen können, müssen sie sich allerdings gut auskennen: vom Anspruch auf ein persönliches Budget für individuell auswählbare Leistungen bis zu Renten, Pensionen und steuerlichen Vorteilen.

Einen wesentlichen Kern des Sozialrechts macht dabei die Teilhabe am Arbeitsleben aus. Gerade hier zeigt sich jedoch, dass Behinderte, die sich aktiv um ein eigenes Einkommen bemühen, benachteiligt werden. Wenn das Gehalt nicht ausreicht, um die daheim anfallenden Pflegekosten zu decken, müssen sie ihr selbstverdientes Geld dafür einsetzen.

Speziell bei kurz- und mittelfristigen Unterstützungen, etwa um eine Ausbildung zu absolvieren oder sich im Berufsleben zu etablieren, sollte der Staat sich nach Ansicht von Behindertenverbänden flexibler zeigen. Hoffnung setzen die Betroffenen auf eine Änderung des Bundesleistungsgesetzes, die demnächst kommen soll.