Der "Wächter" der Krebszellen - Forscher entdecken eine neue potentielle Schwachstelle der Krankheit

Von Cornelia Scherpe
3. April 2012

Deutsche Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass Krebszellen mit einer Art "Wächter" ausgestattet sind. Was soll man sich darunter vorstellen?

Bei diesen Wächtern handelt es sich um die ARK5-Kinase. Sie überwacht die beiden wichtigsten Funktionen, die in einem Tumor ablaufen. Jedes Krebsgeschwür benötigt Nahrungsquellen, aus dem es die nötige Energie zum Existieren beziehen kann. Es muss stets genügend Energie da sein, damit der Stoffwechsel reibungslos funktionieren kann. Damit der Krebs sich ausbreiten kann, muss er jedoch auch etwas Energie abzweigen und daraus Zellbausteine herstellen, die nicht für die vorhandenen Zellen benötig werden, wohl aber für die Entstehung Neuer. Auf diese Weise vermehren sich Krebszellen im Körper. Die Wächter achten nun darauf, dass beide Prozesse stattfinden, ohne einander im Weg zu sein.

Zu dieser neuen Erkenntnis kamen Forscher an der Universität in Würzburg. Diese Entdeckung könnte für die Heilung von Krebs ganz essentiell werden, denn mit der ARK5-Kinase hat man eventuelle eine bisher unbekannte Schwachstelle der Tumoren entdeckt. Könnte man die Wächter ausschalten, so könnte dies dazu führen, dass die Krebszellen sich nicht mehr vermehren und alle Energie für ihre Ernährung aufbrauchen oder aber verhungern, da zu viel in die Produktion neuer Zellbausteine gesteckt wird. In jedem Fall könnte die Medizin davon profitieren.

Bisherige Beobachtungen haben gezeigt, dass die Krebszellen alles in die Vermehrung stecken, solange die Wächter sie nicht bremsen. Könnte man ARK5-Kinase also so beeinflussen, dass das Signal auch bei einem Mangel an Nahrung ausbleibt, würden die Krebszellen sich eventuell einfach weiter vermehren und dabei verhungern.