Der Wahnsinn des Alltags - Diane Arbus Retrospektive im Gropiusbau Berlin

Von Nicole Freialdenhoven
27. Juni 2012

Die amerikanische Fotografin Diane Arbus gehört zu den wichtigsten Fotokünstlern des 20.Jahrhunderts. Sie machte vor allem in den sechziger Jahren mit ihren vielen Aufnahmen des amerikanischen Alltagsleben von sich reden, die die schonungslose Realität am Rande der Gesellschaft aufzeigte. Für ihre Aufnahmen besuchte sie Discotheken und Parks ebenso wie Zirkuszelte und sogenannte Freaktreffs in New York, bei denen sie Transvestiten, Gaukler, Zwerge und Prostituierte ablichtete.

Arbus, die einer gutsituierten russisch-jüdischen Familie entstammte, hatte ihr Geld zunächst als Modefotografin verdient, ehe sie sich nach ihrer Trennung von ihrem Mann auf die Suche nach aufregenderen Motiven in der "wirklichen" Welt machte. Glücklich wurde die Künstlerin, die ihre Motive stets in schwarz-weiß fotografierte, jedoch nicht: Sie nahm sich 1971 mit nur 48 Jahren das Leben.

Dem Berliner Gropiusbau gelang nun in Zusammenarbeit mit dem New Yorker Metropolitan Museum, dem Pariser Fotografiemuseum Jeu de Paume und Arbus' Tochter Doon eine umfassende Retrospektive, die neben gut 200 Fotografien auch viele persönliche Gegenstände der Fotografin enthält. Die Ausstellung, die am 22.Juni eröffnet wurde, ist noch bis zum 23.September in Berlin zu sehen.