Der Wirkstoff Rivaroxaban zur Gerinnungshemmung steht in widersprüchlicher Kritik

Von Cornelia Scherpe
11. September 2013

Bei Rivaroxaban handelt es sich um einen Wirkstoff, der in Tablettenform verabreicht wird. Die Patienten können ihn oral einnehmen und so die Gerinnung des Blutes verkleinern. Viele Patienten, die an einem Herz- Kreislaufproblem leiden, werden seit einigen Jahren so therapiert.

Doch aktuell steht der Wirkstoff in der Kritik. Die Zahl der Patienten, die durch den Hemmer eine Thrombose bekommen haben, sei hoch und das Medikament daher risikoreich. Bei einer Thrombose entsteht ein Gerinnsel im Inneren der Gefäße und verhindert so den gesunden Blutfluss. Das kann nicht nur zu einer anhaltenden Durchblutungsstörung führen, sondern auch zum Tod.

2011 gab es beim Einsatz Rivaroxaban 750 Verdachtsfälle von Thrombosen. 58 Mal verstarb der Patient an den Folgen. 2012 ist die Zahl dann noch einmal gestiegen. Nun meldete man 968 Fälle und 72 Mal konnte man das Leben der Patienten nicht retten. Dies hat Rivaroxaban in das Licht der Medien gebracht und sorgt für Kritik.

Experten sehen allerdings keinen Grund, die gestiegene Zahl der Problemfälle gleich zum Aufhänger einer Panik zu machen. Das Medikament wurde 2012 auch häufiger als 2011 verordnet, was einen Anstieg der gemeldeten Probleme logisch zur Folge hat. Zudem betont das BfArM, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, das bei all diesen Zahlen längst nicht der unmittelbare Zusammenhang zwischen Einnahme und Thrombose erbracht werden konnte.

Menschen, die aufgrund einer Krankheit einen Gerinnungshemmer nehmen müssen, haben auf jeden Fall ein Leiden, das den Blutkreislauf betrifft und durchaus von sich aus das Risiko auf eine Thrombose erhöht. Die Frage ist daher, ob wirklich Rivaroxaban zum Gerinnsel führte, oder eine vorhandene Krankheit.Es gelte somit wie bei allen anderen Gerinnungshemmern immer gesunde Vorsicht bei der Einnahme, doch Panik sei nicht nötig.