Deutsche Frauen verdienen 21 Prozent weniger als Männer - größte Gehaltslücke in Europa

Von Dörte Rösler
6. März 2014

Noch nie waren Frauen so gut ausgebildet und beruflich engagiert wie heute. Trotz gleicher Arbeit verdienen sie aber durchschnittlich 21 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Damit klafft in Deutschland die größte Gehaltslücke Europas.

Fokus auf das Berufsleben

Zum internationalen Frauentag am 8. März sollte der Blick deshalb nicht nur auf Länder gerichtet sein, in denen Frauen und Mädchen offen diskriminiert werden. Frauenverbände fordern, auch die finanzielle Benachteiligung im Berufsleben in den Fokus zu nehmen.

Ein symbolkräftiges Datum ist der "Equal Pay Day", der dieses Jahr auf den 21. März fällt. Seit sechs Jahren errechnet das deutsche Frauennetzwerk Business and Professional Women (BPW) diesen symbolischen Tag, bis zu dem weibliche Angestellte arbeiten müssen, um den Vorjahresverdienst ihrer männlichen Kollegen zu erreichen.

Gründe der Entgeltlücke bei Frauen

Als maßgeblichen Grund für die Entgeltlücke sieht BPW das Zuverdiener-Modell für Frauen in der Familienphase. Auch Mütter mit qualifizierter Ausbildung bleiben nach der Geburt ihrer Kinder in wenig lukrativen Teilzeitjobs hängen. Und dort verdienen sie nicht nur wenig - sie haben auch keine Aufstiegschancen. Außerdem reichen Teilzeit- und Minjobs nicht aus, um eine existenzsichernde Rente aufzubauen.

Eine weitere Ursache liegt im Mangel an weiblichen Führungskräften. Alle 30 Dax-Konzerne werden von Männern geleitet, der Anteil weiblicher Vorstände ist im vergangenen Jahr von 7,8 auf 6,3 Prozent gesunken.