Deutsche Olympia-Bilanz aus Sotschi - Millionen Euro Unterstützung für wenig Medaillen

30 Medaillen sollten Deutschlands Wintersportler bei Olympia in Sotschi holen. Dies hatte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) als Ziel ausgegeben. Am Ende gab es jedoch nur 19-mal Edelmetall und Platz sechs in der Nationenwertung. Besonders enttäuschend verliefen die Wettkämpfe in den Disziplinen Eisschnelllauf und Bobfahren, in denen es keine Podestplatzierung für deutsche Athleten gab.

Größte Unterstützung für Eisschnellläufer und den Bob- und Schlittenverband

Mit mehr als 25,2 Millionen Euro unterstützte die Bundesregierung zwischen 2011 und 2013 die Verbände, die Sportler nach Sotschi geschickt hatten. Jede Medaille hatte damit einen Wert von etwa 1,33 Millionen Euro.

Die größte finanzielle Unterstützung erhielt der Bob- und Schlittenverband mit insgesamt 10,65 Millionen Euro. Während die Rodler in Sotschi mit vier Gold- und einer Silbermedaille sehr erfolgreich auftraten, erfüllten Bob- und Skeletonfahrer die Erwartungen nicht. Statt, wie eingeplant, vier bis sieben Medaillen zu holen, gingen sie leer aus. Auch den Eisschnellläufern gelang in Sotschi trotz Zuschüssen in Höhe von 5,7 Millionen Euro keine Podestplatzierung.

Deutscher Skiverband verfügt über Eigenkapital

Anders stellt sich die Situation in den Sportarten dar, die im Deutschen Skiverband (DSV) organisiert sind. Der DSV bekommt zwar 1,3 Millionen Euro Projektmittel, allerdings keinen Cent Grundförderung. Aufgrund eines TV-Vertrages, der für ausreichende Einnahmen sorgt, verfügt der Verband aber über ausreichend Eigenkapital.

Dem DOSB genügen die insgesamt 130 Millionen Euro an staatlichen Zuwendungen für alle Sommer- und Wintersportarten nicht. Eine verbandsinterne Analyse ergab einen Mehrbedarf von 38 Millionen Euro. Dies sei unstrittig, erklärte der DOSB. Ob die Bundesregierung auch dieser Ansicht ist, wird sich erst nach Gesprächen des für Sport zuständigen Bundesinnenministeriums mit dem DOSB im Laufe dieses Jahres zeigen.