Deutsche rücken zusammen - globale Krisen stärken Vertrauen in Nachbarn und Familie

Von Dörte Rösler
17. Januar 2014

Das moderne Leben macht uns zu misstrauischen Egoisten? Weit gefehlt. Glaubt man den Ergebnissen der neuen BAT-Studie, schwimmen die Deutschen derzeit auf einer Welle von Vertrauen und sozialem Zusammenhalt. Während im Jahr 2000 nur 36 Prozent der Befragten ein grundlegendes Vertrauen in die Mitmenschen hatte, sind es heute 65 Prozent.

Zeichen und Gründe für den Zusammenhalt

Das zeigt sich nicht nur in Sonntagsreden, sondern auch im täglichen Leben. Die Deutschen erleben eine Renaissance der praktischen Nachbarschaft: Man hilft sich beim Schneeschippen, gießt im Urlaub die Blumen und leiht sich gegenseitig Gartengeräte.

Die wirtschaftliche Krise, Terroranschläge oder Naturkatastrophen können dem nachbarschaftlichen Vertrauen nichts anhaben. Im Gegenteil: Die Forscher von der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen stellen fest, dass globale Krisen das Miteinander im Kleinen noch stärken. Wenn rundum die Unsicherheit wächst, suchen wir Halt im Zwischenmenschlichen.

Familie als das Wichtigste im Leben

Größter Profiteur der Veränderungen ist die Familie. Mit ihr assoziierte Werte wie Verlässlichkeit und Ehrlichkeit stehen aktuell ganz oben im Ranking. Noch nie meinten so viele Menschen, dass Familie das Wichtigste in ihrem Leben ist. Das bei Deutschen ehemals hochgeschätzte preußische Pflichtbewusstsein ist dagegen weniger wichtig geworden.