Deutsche Studie - Neues Pflanzenpräparat in Tablettenform hilft effektiv gegen Multiple Sklerose

Das Fumarsäure-Präparat BG-12 hat sich in einer zweijährigen Studie als effektiv im Einsatz gegen MS erwiesen

Von Frank Hertel
14. November 2011

Professor Ralf Gold ist Direktor der Neurologischen Uniklinik in Bochum und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Auf einem Fachkongress in Amsterdam stellte er ein neues, sehr effektives Mittel gegen Multiple Sklerose (MS) vor.

Es handelt sich um das Fumarsäure-Präparat BG-12. Fumarsäure kommt in Pflanzen vor. Besonders häufig in der Pflanze "Gewöhnlicher Erdrauch" (Fumaria Officinalis).

Zahl der Krankheitsschübe durch BG-12 halbiert

Gold hatte 1234 MS-Patienten per Losentscheid zwei Jahre lang entweder mit BG-12 oder mit einem Placebo behandelt. Bei der BG-12-Gruppe halbierte sich die Zahl der Krankheitsschübe und auch die Intensität der Schübe verringerte sich deutlich.

Per Magnetresonanztomografen (MRT) konnte Gold nachweisen, dass bei zweimaliger BG-12-Gabe pro Tag die Zahl der neuen Läsionen im Gehirn der Patienten um 85 Prozent zurück ging. In der Regel bekamen die Teilnehmer der BG-12-Gruppe pro Tag 12 Tabletten.

Behandlung von MS-Patienten mit Interferon

Bis heute werden MS-Patienten normalerweise mit Interferon behandelt. Interferon gibt es nicht in Tablettenform. Es muss gespritzt werden.

Bis jetzt ist BG-12 als Medikament gegen MS noch nicht zugelassen. Ein ähnliches Präparat darf allerdings schon gegen die Schuppenflechte (Psoriaris) angewendet werden.