Deutschlands Promi der Pflanzenwelt: Die "Verarmte Segge" ist berühmt

Von Cornelia Scherpe
28. Juni 2013

In Deutschland blühen viele Pflanzen, die entweder das Auge erfreuen oder eher unscheinbar am Wegrand stehen. Eine der sehr unauffälligen Sorten ist die "Verarmte Segge" oder auch "Armblütige Segge" genannt. Der Namen entstand, da die Pflanze nur über wenige Blütenstände verfügt. "Arm" passt als Name aber noch aus einem anderen Grund, denn die Pflanze gibt es nur noch äußerst selten.

Sie sieht für den Laien wie schlichtes sehr langes Gras aus. Im Grunde stimmt dies auch. Der wissenschaftliche Name der Segge lautet "Carex depauperata" und sie gehört zur Familie der Gräser. Trotz ihres schlichten Aussehens ist sie aber ein echter Promi.

Die Armblütige Segge schien bis zum Jahr 2011 nämlich komplett aus Deutschland verschwunden zu sein. Man hielt sie bereits in unseren Breiten für ausgestorben. In der "Roten Liste" wurde die Verarmte Segge in die Kategorie der "ausgestorbenen oder verschollenen" Arten aufgeführt. Dann wurde sie jedoch an der Grenze zu Luxemburg erneut gefunden.

Dieses Jahr ist es Forschern nun zum ersten Mal gelungen, die Verarmte Segge erneut von Menschenhand zu züchten. Inzwischen gibt es neben der einen wilden auch drei gezüchtete Pflanzenbestände. Die erste Exemplare stehen im Botanischen Garten Berlin-Dahlem. Doch warum war es so schwer, die Segge nachzuzüchten?

Anders als der normalen Rasen, den man überall sehen kann, ist diese Grasart sehr anspruchsvoll. Sie kann längst nicht überall gedeihen, sondern benötigt ganz bestimmte Voraussetzungen. Man möchte die Art nun vor dem Aussterben bewahren, da man dies der Natur schuldet.

Darüber hinaus hat das Aussterben von einigen Arten oft als Kettenreaktion das Sterben weiterer zur Folge. Auch dies will man so verhindern.