Deutschlandstipendium: Erste Zwischenbilanz fällt mager aus

Von Katharina Cichosch
5. Juni 2012

Während Stipendien in den USA etlichen Studierenden das Studium erst ermöglichen, galt Deutschland in diesem Bereich bisher eher als Brachland. Ein neues Konzept der Bundesregierung unter Leitung von Bildungsministerin Anette Schavan (CDU) sollte das jetzt ändern: Leistung soll sich künftig auch für Studenten lohnen; besonders begabte Studierende lockt das sogenannte Deutschlandstipendium mit elternunabhängiger Förderung von 300 Euro monatlich. Ziel der Initiative: Leistungswillige sollen belohnt werden und sich ohne finanzielle Engpässe ganz aufs Studium konzentrieren können.

Doch die erste Zwischenbilanz fällt eher mager aus: Rund 160.000 Deutschlandstipendien sollten vergeben werden, so die Zielvorgabe. Aktuell aber werden gerade einmal etwas mehr als 5.000 Studierende in ganz Deutschland mit dem monatlichen Betrag unterstützt. Nur ein Grund von vielen hierfür dürfte die klamme Haushaltslage sein; eingeplante Fördermittel zur Finanzierung des Vorhabens wurden teilweise wieder gestrichen. Schon hagelt es Kritik aus der Opposition, die die Idee vom Deutschlandstipendium generell in Frage stellt.

Darüber hinaus wird kritisiert, dass das Stipendium in der Regel ohnehin Kinder von Besserverdienern und ohne finanzielle Notlage unterstütze. Dies machten die Experten unter anderem daran fest, wie viele Bafög-Empfänger sich unter den aktuellen Stipendiaten befinden.