Deutschlandweite Online-Datenbank erfasst Herztod beim Sport

Von Katharina Cichosch
2. Juli 2012

Immer wieder hört man von Fällen, in denen Menschen beim Sport einen Herzinfarkt erleiden und sofort versterben. Dabei tritt das Phänomen längst nicht nur bei untrainierten Menschen auf, die sich hier schlichtweg überanstrengen - auch Profi-Sportler sind mitunter betroffen. Auch handelt es sich nicht gerade um ein seltenes Phänomen, obwohl nach wie vor der überwiegende Anteil aller tödlich verlaufenden Herzanfälle (rund 100.000 in Deutschland jährlich) nicht im Zusammenhang mit sportlichen Aktivitäten steht.

Nun hat das Saarbrücker Institut für Sport- und Präventivmedizin in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie ein Projekt ins Leben gerufen, das jeden einzelnen Herztod von Sportlern erfassen soll. Mit Hilfe einer leicht zu bedienenden Online-Datenbank können dann alle Fälle gesammelt werden. Das langfristige Ziel des Projekts ist es, Sport insgesamt sicherer zu machen und sowohl Freizeitsportler wie auch Profis besser vorm plötzlichen Herztod zu schützen.

Um diesem Ziel gerecht zu werden, sind jedoch möglichst viele Daten nötig. Deshalb sollen sowohl Notärzte wie auch Angehörige oder Trainer die Möglichkeit haben, Todesfälle mit allen erforderlichen Daten einzutragen. Diese werden nach verschiedenen Kriterien wie Alter oder Wohnregion geordnet und ausgewertet. Mit Hilfe dieser Daten hoffen die Wissenschaftler dann, ein spezielles Präventionsprogramm für Sportler erarbeiten zu können. Dies soll alle wichtigen Untersuchungen enthalten, die Herzprobleme vorzeitig erkennen helfen und somit Sportler künftig vor einem Herztod bewahren könnten.