Deutschlandweiter Apothekentest zeigt, wie schlecht viele Reise-Apotheken sind

Eine deutschlandweite Untersuchung von Reiseapotheken zeigt die mangelhafte Beratung und Kompetenz

Von Cornelia Scherpe
10. Juni 2011

Da freut man sich auf den Urlaub, oder ist geschäftlich unterwegs und im Stress und dann passiert es: Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Rückenprobleme. Wer nicht derart belastet weiterreisen will, schaut schnell in der nächsten Apotheke am Bahnhof oder Flughafen vorbei. Ein aktueller Apothekentest zeigt aber, wie schlecht Reisende dort oft beraten werden.

Ungenügende Beratung und unzureichende Fachkenntnisse

26 Reiseapotheken wurden durch Tester besucht und die Betreuung bewertet. Das Personal vor Ort war leider oft ungenügend geschult, so der Test der Pesquisa GmbH. Oft wird auf Fragen unzureichend eingegangen, was sogar gesundheitsgefährdend werden kann. Angestellte setzen sich kaum mit Bedenken zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auseinander und entwarnen leichtfertig bei Fragen zu Nebenwirkungen.

Bewertung in Großstädten

Am Besten beraten werden Kunden in Köln und der Hauptstadt Berlin. Hier ist die Beratungsbereitschaft am Höchsten, Symptome werden angehört und passende Medikamente gesucht. Auch wird bei der Medikamentenabgabe vor Risiken gewarnt. 53 Prozent der Beratungen waren in diesen Städten vorbildlich. In Düsseldorf sank diese Zahl auf 34 Prozent, in Frankfurt auf 35 Prozent. In 15 Apotheken wurden sogar Medikamente verkauft, die für die beschriebenen Beschwerden völlig ungeeignet waren.