Diabetes geht oft auf die Nieren - bewusste Lebensführung ist daher wichtig

Von Cornelia Scherpe
13. September 2012

Menschen mit Diabetes leiden nicht nur unter ihrem Zuckerwert an sich, sondern müssen fürchten, dass sie Folgeerkrankungen entwickeln. Besonders Nervenleiden (eine Neuropathie) oder Schäden an den Nieren (eine Nephropathie) sind häufig bei Diabetes. Mediziner versuchen daher, das Bewusstsein der Patienten für diese potentiellen Krankheiten zu schärfen und auf Möglichkeiten der Vorbeugung hinzuweisen.

Gut 20 bis 40 Prozent der Menschen mit dem Zuckerleiden haben im Laufe ihrer chronischen Erkrankung irgendwann auch mit einem Nierenproblem zu kämpfen. Dabei ist es auch unerheblich, ob die angeborene Variante Diabetes des Typ 1 oder das erworbene Diabetes des Typ 2 vorliegt. Eine Nephropathie beginnt schleichend, sodass Symptome erst dann auftreten, wenn bereits akut Hilfe nötig ist. In diesen Stadien helfen meist nur noch Medikamente, damit die Nierenfunktionen sich nicht nur weiter verschlechtern, doch das Leiden wird bleiben.

Vorbeugen können Diabetiker, indem sie sofort mit dem Rauchen aufhören. Das Nikotin schädigt zusätzlich zum Zucker die Gefäße und lässt Folgekrankheiten wahrscheinlicher werden. Die frühere Therapieform einer Diät, bei der weitgehend auf Eiweiß verzichtet wird, kommt heute aber nicht mehr zur Anwendung. Studien haben keinen Nutzen belegt, sondern im Gegenteil noch Schäden ermittelt.

Wichtiger ist es, durch ausgewogene Ernährung und durch moderaten Sport den Blutdruck auf einem gesunden Level zu halten. Auch zu hoher Blutdruck ist nämlich ein Risikofaktor für Nierenleiden. Durch den chronisch zu hohen Druck in den Gefäßen werden die Nierenkörperchen stark durchlässig. Ebenso steigert zu viel Fett das Risiko, da ein Überangebot an LDL-Cholesterin die Nieren schädigen kann.