Diabetes-Hypoglykämie: Unterzuckerung viel häufiger als angenommen

Von Dörte Rösler
25. September 2014

Hypoglykämien sind für Menschen mit Diabetes ein wichtiger Risikofaktor. Wenn der Blutzuckerspiegel zu weit absinkt, leiden sie unter typischen Beschwerden wie

Gefährliche Hypoglykämien treten vor allem nachts auf - und viel häufiger als gedacht. Acht von zehn Diabetes-Patienten sind mindestens einmal im Monat betroffen.

Im Rahmen einer internationalen Studie untersuchten Forscher der Universität Leicester die Daten von insgesamt 27.585 Diabetikern. Neben der medizinischen Überwachung ihres Stoffwechsels mussten die Teilnehmer in einem Fragebogen angeben, wie oft sie in den vergangenen sechs Monaten eine Unterzuckerung bemerkt hatten.

Risiko für Unterzuckerung ist in den Nachtstunden erhöht

Fazit: Knapp 83 Prozent der Typ-1-Diabetiker leiden fast wöchentlich unter Hypoglykämie. Bei den Typ-2-Diabetikern berichteten 51 Prozent über eine Unterzuckerung in den letzten vier Wochen. Insgesamt kamen sie auf 16,5 Episoden pro Jahr. Die direkten Beobachtungen während des Untersuchungszeitraums bestätigten diese Zahlen.

Das Risiko für eine Unterzuckerung ist in Nachtstunden erhöht. Während des Schlafs benötigt der Körper weniger Insulin - die übliche Medikamentendosis drückt den Blutzuckerspiegel deshalb leicht unter das Soll. Besonders häufig betroffen waren Typ-1-Diabetiker, von denen 40,6 Prozent von nächtlichen Hypoglykämien berichteten (Typ 2: 15,6 Prozent). Im Laufe eines Monats erleidet jeder siebte Typ-1-Diabetiker eine schwere Episode.