Diabetiker und der Impfschutz: Grippeimpfung und Schutz gegen Pneumokokken sind wichtig

Von Cornelia Scherpe
19. September 2013

Menschen mit Diabetes haben nicht nur Probleme mit ihrem Blutzucker. Oft bringt diese Stoffwechselstörung auch weitere Folgeleiden mit sich und macht die Betroffenen vor allen Dingen anfälliger für Infektionen.

Diabetikern wird empfohlen sich gegen Pneumokokken impfen zu lassen

Aus diesem Gründen sollten Diabetiker sich jedes Jahr bei ihrem Hausarzt gegen die aktuelle Grippewelle impfen lassen. Diese Empfehlung wird zwar ohnehin für alle Bürger immer wieder ausgesprochen, doch bei Diabetikern macht der Schutz besonders viel Sinn. Auch gegen Pneumokokken sollten sie sich impfen lassen. Die erhöhte Gefahr einer Infektion konnte jüngst in einer Studie belegt werden.

Britische Forscher hatten gleich zwei Datensammlungen neu ausgewertet. Die ältere davon ging sogar bis zum Jahr 1963 zurück, die andere begann 1999 mit der Aufzeichnung. In beiden Fällen lagen Patientendaten vor, bei denen Diabetiker aufgrund einer Pneumokokken-Infektion im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Das Pneumokokkeninfektionsrisiko ist abhängig vom Alter und Diabetes-Typ

Vor allen Dingen die Zuckerkranken unter 60 Jahren sind laut Auswertung besonders anfällig für diese Bakterien. Ihr Risiko liegt im Vergleich zu Menschen gleichen Alters ohne Diabetes beim 3,37-Fachen. Doch auch Diabetiker jenseits der 60 Jahre sind noch statistisch auffallend. Ihr Risiko ist beim direkten Vergleich noch um das 1,72-Fache erhöht.

Interessant war zudem ein Unterschied bei den verschiedenen Typen der Diabetes. Wer an Diabetes des Typ 1 litt, der angeborenen Form, dessen Risiko war ein wenig höher als das von Diabetikern des Typ 2. Weshalb dies so ist, konnte die Studie jedoch nicht sagen.

Bisher gibt es auch keine Studie, die den Impfschutz bei Diabetikern genau analysiert. Ob die Erkrankungen wirklich seltener werden, nachdem beim Hausarzt der entsprechende Impfstoff vergeben wurde, kann man nicht sagen. Die Empfehlung geht aber klar hin zur Impfung, da der Schutz rein logisch zu weniger Infektionen führen müsste.